„Es geht nur gemeinsam“
„Es geht nur gemeinsam“ – das war das Credo der jüngsten Sitzung des Bezirksverbandes Oberfranken des Bayerischen Landkreistags. Eine qualitativ hochwertige Daseinsvorsorge stelle nicht nur eine wichtige Rahmenbedingung zur Stärkung der oberfränkischen Wirtschaft dar, wie die Landräte um den Vorsitzenden des Bezirksverbandes Dr. Oliver Bär sowie Regierungspräsident Florian Luderschmid und Bezirkstagspräsident Henry Schramm im Landkreis Bamberg bei der Besichtigung eines europaweit erfolgreichen Gewerbebetriebs feststellten.
„Wir haben aktuell aber vor allem in der Zukunft einen großen Bedarf an Pflegekräften“, so Landrat Dr. Bär. Dies gelte gerade mit Blick auf die demographische Entwicklung. Deshalb bedürfe es erheblicher Anstrengungen vor allem auf Bundesebene. Das System Pflege müsse generell neu gedacht und aufgestellt werden, sind sich die oberfränkischen Landräte einig. Pflege müsse bezahlbar sein, gleichzeitig bedürfe es einer höheren Anerkennung der Pflegeberufe.
Vor diesem Hintergrund setzten sich die oberfränkischen Landräte bei ihrem Treffen auch mit Maßnahmen auf örtlicher Ebene auseinander. So wurde etwa im Landkreis Forchheim der erste bayerische Ausbildungsverbund in Form eines eingetragenen Vereins gegründet. Der Ausbildungsverbund Pflege der Region Forchheim e.V. als Zusammenschluss aus über 80 Pflege- und Gesundheitseinrichtungen sowie drei Berufsfachschulen geht kreative Wege, um das Berufsbild der Pflege für junge Menschen attraktiv und praxisnah zu präsentieren, wie Andreas Schneider, Schulleiter am Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz gGmbH und gleichzeitig Vorstand des Ausbildungsverbund Pflege der Region Forchheim e.V. informierte.
Maßnahmen wie diese brauche es künftig, um den Bereich Pflege zukunftsfähig aufzustellen, so die Landräte.
Auch das Dauerthema Asylpolitik wurde im Rahmen des Treffens diskutiert. Die Unterbringung von Geflüchteten stellt auch Oberfrankens Kommunen weiterhin vor große Herausforderungen. Einhellig fordern die Landräte, Fluchtanreize für Menschen ohne Bleibeperspektive in Deutschland zu minimieren. Die am 6. November durch die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder mit dem Bundeskanzler beschlossenen Maßnahmen, wie die Einführung eines Bezahlkartensystems, seien dafür nur erste Schritte. Besondere Bedeutung habe zudem die Integration der Geflüchteten mit Bleiberecht, wofür der Bund ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stellen müsse. Die derzeitige Unterstützung genüge nicht. Für eine gelingende Integration darf die Gesellschaft nicht überfordert werden, resümieren die Landräte mit Blick auf die Bundespolitik.